Ablauf der Vermittlung
Wichtige Fragen vor der Adoptionsanfrage:
Wenn du dich für einen bestimmten Hund, egal ob sich dieser bereits auf einer Pflegestelle in Deutschland befindet oder noch im Ausland wartet, interessierest dann stelle dir bitte zuerst folgende Fragen und beantworte diese für dich selbst:
Kann ich den Hund sein ganzes Leben lang behalten? (ca. 10-15 Jahre)
Ich habe jeden Tag genug Zeit, mich um den Hund zu kümmern, ihn mehrmals täglich
auszuführen, ihn zu füttern, zu streicheln und mit ihm zu spielen?
Sind alle Familienangehörige/Mitbewohner mit genau diesem Hund einverstanden?
Falls du zur Miete wohnst: Bekomme ich die Genehmigung meines Vermieters zur Hundehaltung?
Habe ich die finanziellen Mittel für Pflege, die richtige Ernährung und anfallende Tierarztkosten?
Weiß ich, welche monatlichen Kosten auf mich zukommen können?
Was mache ich im Urlaub oder bei Krankheit mit dem Hund?
Kann ich auf liebgewonnene Dinge oder Gewohnheiten zugunsten meines Hundes verzichten?
Bin ich dazu bereit, mich auch bei neu entstehenden Problemen immer für meinen Hund zu entscheiden, mich fortzubilden, Lösungen zu erarbeiten und mich dabei (wenn nötig) auf die Hilfe von Trainern / Tierärzten einzulassen?
In meiner Familie ist niemand allergisch gegen Hunde?
Meine vorhandenen Haustiere vertragen sich mit anderen Hunden?
Kann ich damit leben, dass der Hund in der Wohnung auch mal etwas kaputt macht?
Ich weiß, dass auch ein Hund mal krank wird und vielleicht ein Malheur auf meinem Teppich hinterlässt?
Solltest du mit einem der genannten Punkte Schwierigkeiten haben, denke bitte noch einmal gründlich über den Hundewunsch nach und stelle dir ihn gegebenenfalls einfach noch ein wenig zurück bis alle Punkte geklärt sind.
Wenn du aber bei fast allen Fragen mit „ja“ geantwortet hast, steht dem Einzug des neuen Familienmitgliedes nichts mehr im Wege!
Selbstauskunft und Vorkontrolle
Einzug ins Glück
Bei der Ankunft aus dem Ausland bitten wir dich grundsätzlich folgendes zu beachten:
- Bitte bedenke dass die Hunde, wenn sie bei dir eintreffen, eine lange und anstrengende Reise hinter sich haben
- Jeder Hund steckt dies anders weg. Die einen scheinen gleich angekommen zu sein, wieder andere verkriechen sich in irgendeine Ecke vor lauter Angst
- Habe Verständnis und Empathie für diese Individuen und lasse ihnen die Zeit, die sie benötigen, um bei dir anzukommen. Das können Stunden sein oder auch Wochen oder Monate
- Einen ängstlichen Hund sollte man einfach sein lassen. Oft dauert es nicht lange und er kommt aus seinem Versteck und erkundet die Umgebung. Bitte bedränge ihn nicht und lasse ihn in seinem Tempo seine neue Umgebung erkunden.
- Für die Übergabe aus dem Transportwagen ist es ganz wichtig, dass ein geeignetes Geschirr und eine passende Box vorbereitet sind. Sehr häufig passiert es leider, dass ein gerade eingereister Hund aus einer Panik heraus, davonrennt. Dies ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und wir raten hier dringend mit Ruhe und Bedacht bei der Übergabe zu handeln
- Der Hund sollte in den ersten Wochen doppelt gesichert werden und mindestens für 2-3 Monate ein Sicherheitsgeschirr tragen. Dieses Sicherheitsgeschirr wird dir gegen eine Kaution von 30 Euro vom Verein zur Verfügung gestellt.
- Doppelt sichern bedeutet, dass man sowohl ein Geschirr als auch ein Halsband verwendet, an das jeweils eine Leine angebracht wird. Gerade bei älteren Hunden, die schon viel erlebt haben oder die im Vorfeld schon als ängstlich beschrieben wurden, empfehlen wir das dringend
- Bitte auf keinen Fall Flexileinen nutzen! Nur feste Leinen verwenden, die sich nicht aufrollen und im Zweifel den Hund verschrecken und auch zu schlimmen Verletzungen führen können
- Stressbedingt ist es möglich, dass der Hund in den ersten Tagen Durchfall hat. Welpen sind sehr häufig betroffen. Auch kommt es durch den Umzug zu einer Futterumstellung. Viele Hunde reagieren gerne darauf mit Durchfall. Das gibt sich aber meist in den ersten Tagen
- Falls sich der Durchfall innerhalb weniger Tage nicht bessert, nehme bitte Kontakt zu uns auf
- Die Hunde sind alle entwurmt. Dennoch ist ein Befall mit Giardien nicht auszuschließen. Gerade durch den Stress, gewinnen diese manchmal überhand und müssen dann speziell therapiert werden.
- Die wenigsten Hunde aus dem Ausland haben je in einem Haus gelebt. Somit ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie stubenrein sind. Bei Welpen ist dies quasi nie der Fall. Bringe hier bitte die nötige Geduld mit. Ältere Hunde schaffen es erstaunlicherweise sehr schnell. Aber es kann von Hund zu Hund auch länger dauern.
- Bitte grundsätzlich hier nur durch positive Verstärkung den Hund zum Stubenrein sein trainieren. Niemals mit Bestrafung! Gehen Sie regelmäßig mit dem Hund raus. Alle 2-3 Stunden. In jedem Fall nach dem Essen, Trinken und Schlafen. Und lobe deinen Hund wenn er sich draußen löst mit der Stimme und mit Leckerlies. Wenn in der Wohnung ein Malheur passiert, bitte einfach wegwischen, ohne mit dem Hund zu schimpfen.
- Es ist sinnvoll nach einer kurzen Eingewöhnung den Hund Ihrem Tierarzt vorzustellen. Aber bei Medikamenten gilt „weniger ist mehr“. Denn die Hunde können so viel Chemie am Anfang u.U. nicht gut vertragen!